Vanille oder Vanillin
In jedem Vanillezucker steckt Vanille drin? Denkste! Das merkst du spätestens dann, wenn du die Päckchen, die sehr billig im Handel angeboten werden, unter die Lupe nimmst: In vielen Fällen wirst du herausfinden, dass es sich um Vanillin handelt, mit dem der Zucker aromatisiert wurde.
Vanillin ist zwar ein Hauptbestandteil der Vanilleschote, lässt sich aber auch aus anderen Substanzen gewinnen und synthetisch herstellen.
Wir wollen an dieser Stelle aber nicht in die Welt der Chemie eintauchen, sondern lediglich eine Frage in den Raum stellen: Wenn Vanilleschoten so teuer sind, man den Vanillezucker aber für einen Spottpreis erwerben kann, wie viel Vanilleschote wird dann wohl in dem verwendeten Vanillin tatsächlich stecken?
Wir meinen, dass sich die eigene Herstellung von Vanillezucker geschmacklich allemal lohnt - unabhängig von der Diskussion, wie gut oder schlecht die gekauften Tütchen aus dem Handel letztlich sind. Zumal man die Wahl hat, welchen Zucker man für die Aromatisierung verwenden möchte - für viele ein nicht unwesentliches Kriterium!
So stellst du Vanillezucker her
Es ist kinderleicht, Vanillezucker selber herzustellen. Alles, was du brauchst ist:
- Zucker (was für einen du nehmen möchtest, bleibt dir überlassen)
- Vanilleschoten (gibt es in der Adventszeit oft günstiger)
- ein Einmachglas oder Marmeladenglas
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Vanillezucker herzustellen:
- Abwiegen:
Das Verhältnis von Zucker und Vanille im echten Vanillezucker entspricht im Handel etwa 16:1. Also einfach Vanilleschote abwiegen, klein schneiden, mörsern oder hacken und mit der entsprechenden Zuckermenge (also 16 mal Schotengewicht= Zuckermenge in Gramm) im Glas vermischen. Evtl. den Zucker ebenfalls mörsern, damit er feiner wird. - Zucker aromatisieren:
Man befüllt das Einmachglas mit Zucker und achtet dabei darauf, den oberen Rand frei zu lassen (ca. 5 cm).
Die Schote schlitzt man längs mit dem Messer auf.Wer möchte, kann die Vanille in der Schote mit einem Löffel herauskratzen und für Pudding, Kuchen, Vanille-Drink, etc. verwenden. Zum Aromatisieren reicht eigentlich schon die Schote aus, weshalb diese Methode auch eine gute Resteverwertung ist. Wer die Vanille nicht anderweitig gebrauchen will, kann diese natürlich auch zum Zucker geben.
Jetzt einfach jeden Tag 1-2 Mal kräftig schütteln, damit der Zucker gut mit der Schote vermischt wird. Nach ca. zwei Wochen schmeckt und riecht der Zucker nach Vanille. Wer mag, kann die Restschote übrigens in kleine Stückchen schneiden und noch Tee oder Kaffee damit aromatisieren.
Gibt es Alternativen?
Klar gibt es die: Wer keine Vanille mag, kann den Zucker beispielsweise auch mit Orangen- oder Zitronenschalen aromatisieren.
Achtung: Hierfür unbedingt Bio-Früchte verwenden, vorher gut waschen, Schale mit dem Sparschäler abschälen, trocknen lassen (sonst Schimmelgefahr), mit dem Zucker vermengen und Glas regelmäßig schütteln.
Oder wie wäre es mit etwas ganz anderem? Zum Beispiel mit getrockneten Lavendelblüten aus dem Garten? Lavendel-Zucker ist ein tolles Mitbringsel und sieht auch super aus, vorausgesetzt man mag den Geschmack und Geruch von Lavendel.