Frisches Grün im Winter?
Na klar! Sind sie in den USA schon lange Trend, begegnet man ihnen auch hierzulande immer häufiger: Die Rede ist von Microgreens, also "kleinem Grünzeug", das mitten im Winter wächst und uns mit frischen Nährstoffen versorgt. Das mussten wir natürlich unbedingt ausprobieren!
Kurze Erkläung
Was sind überhaupt Microgreens? Es ist ganz simpel:
Unter Microgreens versteht man schnell wachsende Gemüse- und Kräutersamen, die man auf der Fensterbank heranzieht und als mehrtägige Keimlinge (i.d.R. nach etwa. 7 -14 Tagen) abschneidet und verspeist. Ob im Salat, auf dem Brot, in Suppen oder Nudelsoßen - das frische Grün bereichert jede Mahlzeit im Winter und besticht angeblich sogar durch einen deutlich höheren Vitamingehalt als das jeweilige ausgewachsene Gemüse. Ob das stimmt wissen wir nicht, aber Spaß macht es auf jeden Fall und lecker ist es auch!
Übrigens kannst du wirklich viele verschiedene Samen und Saaten ausprobieren. Hier einige Beispiele zur Inspiration:
- Sonnenblumen
- Erbsen
- Linsen
- Kichererbsen
- Mungobohnen
- Leinsamen
- Chiasamen
- Amaranth
- Radieschen
- (Asia-)Salate
- Brokkoli
- Blumenkohl
- und viele, viele mehr.
Wem der Geschmack einzelner Saaten zu intensiv ist, kann die Microgreens auch einfach mit Blattsalat mischen, der dadurch viel würziger wird.
Drei Gründe, warum auch du sie probieren solltest
Erster Grund:
Es ist kinderleicht! Wirklich jeder kann Microgreens auf der Fensterbank anbauen, egal ob er den grünen Daumen hat oder nicht.
Zweiter Grund:
Es ist wirklich günstig, wenn man ein bisschen erfinderisch ist, was die Samenwahl angeht (siehe Tipps weiter unten)
Dritter Grund:
Zugegeben: Es gibt unterschiedliche Meinungen, was den Vitamingehalt der jungen Pflänzchen angeht. Aber hey - selbst wenn es nicht stimmen sollte, dass die Jungpflanzen ein vielfaches von den Vitaminen ihrer ausgewachsenen Schwestern und Brüder beinhalten, was soll's? Ist es nicht in jedem Fall toll, eigenes Grün heranzuziehen, statt den wer weiß woher importierten Salat aus dem Supermarkt zu kaufen? Und frischer sind die selbst gezogenen Microgreens doch allemal!
Tipps zum Geldsparen
Saatgut:
Am besten ist es in der Tat, du nimmst Bio-Saatgut, da das Risiko, dass du ansonsten gebeizte Samen erwischst, einfach zu hoch ist. Und schließlich willst du deiner Gesundheit ja etwas Gutes tun.
Es gibt günstige Großpackungen im Internet, die viele Leute auch für das Heranziehen von Sprossen verwenden (du brauchst ja immer nur wenige Samen).
Wenn du einen Garten oder Balkon hast, ist es auch eine super Möglichkeit, einige Gemüse im Sommer in die Blüte gehen zu lassen und das Saatgut abzunehmen. Das kostet dich außer ein bisschen Mühe gar nichts.
Eine weitere Möglichkeit haben wir dieses Jahr ausprobiert: Diverse Supermärkte und Drogerien (beispielsweise DM) verkaufen immer wieder Saaten, Kerne und getrocknete Hülsenfrüchte in Bio-Qualität. Eine Packung kostet nicht mehr als drei Euro und reicht sehr lange, da du ja immer nur einige Körner benötigst.
Saatschalen:
Natürlich kannst du ein Minigewächshaus benutzen, wenn du ohnehin eines hast. Wenn nicht, dann ist es aber auch kein Problem: Im Prinzip kannst du alles mögliche recyceln, von der leeren Eisschale bis hin zur Salatbox. Selbst der untere Teil von Tetrapacks funktioniert einwandfrei. Eine gute Möglichkeit sind übrigens auch flache Auflaufformen (gibt es sehr günstig auf Flohmärkten, wenn du auf deine nicht wochenlang verzichten willst)
Erde:
Da die Samen nicht besonders lange in der Erde sind, braucht man nicht unbedingt die teuerste Gemüse-Erde zu kaufen, die man findet. Unserer Erfahrung nach klappt es auch prima mit ganz normaler Garten- oder Maulwurfhügel-Erde oder eben mit (selbst angemischter?) Anzuchterde.
Licht:
Immer wieder hört man, dass Leute extra Pflanzlampen für die Anzucht von Microgreens verwenden. Das kannst du natürlich machen, kannst es unserer Erfahrung nach aber auch sein lassen. Wir haben unsere Pflanzen einfach an ein helles Fenster (Südfenster) gestellt und selbst im Dezember und Januar (und diese Monate waren wirklich lichtarm und trüb) kein Problem damit gehabt. Also, probier's doch einfach mal aus!